Gottlob Honold entwickelt den „Anker im Kreis“

Der Anker im Kreis ist noch heute, nach annähernd 100 Jahren die Bildmarke von Bosch
Erster Forscher bei Bosch
Als Gottlob Honold 1901 zu Bosch kam, war er der erste Forscher und Entwickler im Unternehmen und ein Erfolgsfaktor für die junge Firma: Magnetzündung mit Zündkerzen, elektrisches Licht für Autos, ja sogar Reifendruckwarner entstanden in Honolds Ideenschmiede. Kein Wunder, dass er bereits 1903 schon das „Technische Büro“ mit fünf Mitarbeitern leitete. Bis zu seinem frühen Tod 1923 brachte er mit seinen Mitarbeitern alle wichtigen Innovationen von Bosch für das Auto zur Serienreife.

Ein besonderer Auftrag

Die Aufgabe, mit der sich Honold im Herbst 1918 beschäftigte, hatte allerdings nichts mit dem Auto zu tun: Eine neue Bildmarke für das Unternehmen, dessen erste Entwürfe Honold im November vorlegte. Eigentlich war das eine Maßnahme aus Verlegenheit, weil das alte Logo, der „rote Teufel“ der Enteignung von Bosch-Besitzungen in den USA nach dem 1. Weltkrieg zum Opfer fiel. Der „Teufel“ durfte von Bosch nicht mehr überall verwendet werden.
Also musste etwas Neues her, einfach, aber unverwechselbar. Honold tat das Naheliegende: Er skizzierte buchstäblich den Kern des Bosch-Bestsellers Magnetzündung, den eisernen „Doppel-T-Anker“. Er zeichnete allerdings reduziert auf das Wesentliche, mit wenigen Strichen, ohne Details wie die Kupferwicklung oder die den Anker umgebende Hülse, in der Art einer Schnittzeichnung.
Ein zeitloses Provisorium
Besser hätte es auch ein zeitgenössischer Grafiker nicht gekonnt, und wohl auch kaum zeitloser: Der Anker im Kreis ist noch heute, nach annähernd 100 Jahren die Bildmarke von Bosch, und das, obwohl die neue Bildmarke eigentlich nur ein Provisorium sein sollte.
